Pflegefachkraft

Mit der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen und den immer komplexer werdenden Anforderungen hat sich auch die Pflegeausbildung verändert. Heute vereint die generalistische Ausbildung die Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege in einem Berufsbild: Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau. Das gibt Pflegekräften mehr Flexibilität und internationale Anerkennung. 

Ob in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder ambulanten Diensten – als Pflegefachkraft stehst du im Zentrum der Versorgung und hilfst Menschen, ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität so lange wie möglich zu bewahren.

Pflegefachkraft Berufsbild

Als qualifizierte Fachkraft ist eine Pflegefachkraft das Herzstück der Gesundheitsversorgung – egal ob im Krankenhaus, Pflegeheim oder bei der ambulanten Pflege. Die Ausbildung dauert drei Jahre und endet mit einer staatlichen Abschlussprüfung. Früher gab es separate Ausbildungen für Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege, doch heute werden all diese Bereiche in der sogenannten generalistischen Pflegeausbildung vereint. Das heißt, als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann bist du flexibel einsetzbar und kannst im Laufe deiner Karriere problemlos zwischen verschiedenen Pflegebereichen wechseln. 

Deine Hauptaufgaben sind die Betreuung, Pflege und Unterstützung von Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, sei es durch Alter, Krankheit oder Behinderung. Dabei geht es nicht nur um medizinische Versorgung, sondern auch darum, die Selbstständigkeit der Betroffenen zu fördern.

Pflegefachkräfte Tätigkeitsfelder 

• Krankenhäuser
• Pflegeeinrichtungen
• Ambulante Pflege
• Rehabilitationszentren
• Kindertagesstätten (Kitas)
• Psychiatrische Einrichtungen
• Spezialisierte Pflegeeinrichtungen
• Mobile Dienste

Ausbildung zur Pflegefachkraft

Die Ausbildung zur Pflegefachkraft ist eine generalistische Ausbildung, die seit 2020 die bisher getrennten Ausbildungen in der Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege zusammenführt. In Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 3 Jahre, in Teilzeit bis zu 5 Jahre. Der theoretische Unterricht findet an einer Berufsfachschule statt, praktische Einsätze erfolgen in Krankenhäusern, stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen oder vergleichbaren Einrichtungen. In der Regel umfasst die Ausbildung zur Pflegefachkraft 2.100 Stunden Theorie sowie 2.500 Stunden Praxis. Sie endet mit einem staatlich anerkannten Abschluss.

Vergütung während der Pflegefachkraft Ausbildung

Die Ausbildungsvergütung ist gesetzlich vorgeschrieben und beträgt im öffentlichen Dienst:

1. Ausbildungsjahr: 1.191 € brutto
2. Ausbildungsjahr: 1.252 € brutto
3. Ausbildungsjahr: 1.353 € brutto

Pflegefachkraft Ausbildung - Inhalte und Struktur

Die generalistische Ausbildung ist so strukturiert, dass du in den ersten zwei Jahren alle wichtigen Grundlagen lernst – von medizinischen Handgriffen über pflegerelevante Kenntnisse bis hin zu sozialen Aspekten der Pflege. Im dritten Jahr kannst du dann entscheiden, ob du die generalistische Ausbildung als Pflegefachmann/-frau fortsetzen oder dich auf einen speziellen Bereich wie Altenpflege oder Kinderkrankenpflege konzentrieren möchtest. 

Theoretische Fächer wie Biologie, Chemie und Ethik sind in der Ausbildung besonders wichtig, damit du die Abläufe im Körper und die Grundlagen der Pflege verstehen lernst. Dazu kommen praktische Übungen, in denen du das Handling von Patienten, die Dokumentation von Pflegemaßnahmen und die Durchführung von Behandlungen übst. Damit bist du optimal auf alle Herausforderungen im Pflegeberuf vorbereitet.

Voraussetzungen für die Berufsausbildung zur Pflegefachkraft

Um die Ausbildung zur Pflegefachkraft beginnen zu können, benötigst du in der Regel einen mittleren Schulabschluss oder eine gleichwertige Qualifikation. Manchmal wird auch ein Hauptschulabschluss in Kombination mit einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung anerkannt bzw. eine mindestens einjährige Ausbildung in der Pflegeassistenz/Pflegehilfe. Wichtig sind auch ein ärztliches Gesundheitszeugnis sowie ein erweitertes Führungszeugnis. Zudem solltest du einfühlsam, sozial und verantwortungsbewusst sein, denn in der Pflege steht immer der Mensch im Mittelpunkt.

Aufgaben einer Pflegefachkraft

Die beruflichen Aufgaben einer Pflegekraft umfassen verschiedene Bereiche in der Patientenversorgung wie Grundpflege, Beratung, Betreuung, Beobachtung und Überwachung. Auch die Dokumentation und Organisation der zu pflegenden Patienten sind Teil deines Jobs, zum Beispiel bei der Koordination von Pflegeprozessen oder der Verwaltung von Medikamenten. Pflegefachkräfte arbeiten außerdem interdisziplinär, das heißt, sie kommunizieren mit Ärzten, Altenpfleger, Therapeuten und anderen Berufsgruppen und nehmen an Visiten oder Fallbesprechungen teil. 

Aufgaben einer Pflegefachkraft im Überblick

• Betreuung, Versorgung und Beratung von kranken und pflegebedürftigen Menschen 
• Grundpflege wie Körperpflege, Ankleiden und Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme
• Behandlungspflege wie Blutdrucküberwachung, Wundversorgung und subkutane Injektionen
• Krankenbeobachtung und spezifische Betreuung der Klientel in Wohn- und Pflegeeinrichtungen
• Dokumentation von Patientendaten mithilfe von PC-gestützten Systemen
• Vorbereitung und Teilnahme an Pflegevisiten und Fallbesprechungen
• Zusammenarbeit mit Therapeuten und anderen Gesundheitsdienstleistern
• Begleitung und Unterstützung bei Freizeitaktivitäten und Festen

Pflegefachkraft Gehalt und Karrierechancen

Als Pflegefachkraft kannst du mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von etwa 44.677 Euro rechnen, was monatlich rund 3.723 Euro brutto entspricht. Das Einstiegsgehalt liegt bei durchschnittlich 3.304 Euro brutto nach Entgeltgruppe 7, Stufe 4 des TVöD. Nach 5 Jahren steigt das Gehalt im TVöD Pflege auf 3.776 Euro brutto monatlich. Nach 9 Jahren Berufserfahrung liegt es bei 3.919 Euro und nach 16 Jahren bei 4.066 Euro brutto monatlich (ohne Zuschläge und Zulagen).

Was die Karrierechancen angeht, sind die Möglichkeiten quasi unbegrenzt. Du kannst in verschiedene Richtungen gehen: von der Praxisanleitung über die Pflegedienstleitung bis hin zu speziellen Fachgebieten. Mithilfe diverser Weiterbildungsmöglichkeiten kannst du dich fachlich spezialisieren, beispielsweise mit einer Fachweiterbildung für Anästhesie und Intensivpflege. Außerdem gibt es zahlreiche Stellenangebote in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und im ambulanten Dienst, sodass du sicher einen Job findest, der zu dir passt. 

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Sind Pflegefachkräfte und Krankenschwester dasselbe?

Nein, Pflegefachkräfte und Krankenschwestern sind nicht dasselbe, obwohl die Begriffe oft synonym verwendet werden. „Krankenschwester“ ist eine veraltete, sehr spezifische Bezeichnung in der Krankenpflege, während „Pflegefachkraft“ ein moderner, geschlechtsneutraler Begriff ist, der verschiedene Pflegeberufe umfasst. Pflegefachkräfte haben oft mehr Verantwortung und sind stärker in die Planung und Koordination der Pflege eingebunden. Die Ausbildung zur Pflegefachkraft wurde 2020 reformiert und umfasst verschiedene Pflegebereiche, nicht nur die klassische Krankenpflege. 

Wann ist man offiziell eine Pflegefachkraft?

Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung zur staatlich anerkannten Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann nach der generalistischen Ausbildungsordnung 2020 ist man offiziell eine Pflegefachkraft. Pflegefachkräfte dürfen sich außerdem auch Personen nennen, die ihre Ausbildung nach altem Recht (z. B. als Krankenschwester, Kinderkrankenpfleger oder Krankenpfleger) abgeschlossen haben und eine Erlaubnis nach § 64 PflBG besitzen.